Judith Newmans Sohn Gus ist, anders als sein Zwillingsbruder Henry, Autist. Bekanntermaßen tun sich Autisten oft leichter mit Maschinen als mit Menschen und so kommt es zu Newmans Liebeserklärung an Siri, die freundliche Computerstimme, die alles zu wissen scheint und zahllose Dinge auf Befehl in Gang setzt. Vor allem wird sie anders als seine Familie der Fragen von Gus nie müde.
Sein Vater ist David Wagner immer wie ein Riese vorgekommen. Nicht nur körperlich. Der kluge, gebildete Wagnerliebhaber, der seine beiden Frauen in den Tod begleitet hat, war präsent und kompetent. Auch wenn in den letzten Jahren das Verhältnis- auch wegen der schwierigen Stiefmutter- etwas eingetrübt war.
Ein gesichtsloser Mann in Uniform. Dazu der Titel „Ein Freitod“. Es könnte einfach eine düstere, frei erfundene Geschichte sein. Die Geschichte eines Gesichtslosen, der sich das Leben nimmt eben.
Steffen Kverneland (*1963) erfindet in seiner Graphic Novel aber nichts, er erzählt von seinem Vater und dessen Suizid. Schon auf den ersten Seiten taucht so das gleiche Bild des Vaters in Uniform nochmals auf, diesmal aber mit einem breiten Lächeln. Kverneland ist selbst Vater geworden und denkt zurück an die Zeit als er achtzehn war und der Vater sich das Leben nahm- er wartete bis seine beiden Söhne erwachsen waren.
Agustina Guerrero legt hier ein visuelles Tagebuch vor, in dem sich viele von uns vermutlich leicht wiedererkennen werden können. Sehr auf den Punkt, immer selbstironisch gewinnt sie allem eine Seite ab, die mich zum Lächeln und Lachen gebracht hat. Sie beschreibt all die kleinen Peinlichkeiten vom Frauenarztbesuch zum Pickel im blödesten Moment, über Mundgeruch und Speckröllchen, aber auch von den Kleinigkeiten, die ihr Freude machen: der frisch gewaschene Pyjama, das gemeinsame Schweigen und dass ihr Freund ihr gleich alle Blumen bringt, weil er nicht mehr wusste, welches ihre liebsten sind. Sie stellt sich selbst als rosawangige Person im Streifenshirt dar, der man immer sofort die Stimmung ansieht. Freude, Wut, Entsetzen- alles da. Für Tage, an denen es nicht so läuft, ein wunderbarer Begleiter, um wieder humorigen Abstand zum eigenen Leben zu kriegen.
Sigrid Artmanns Buch ist natürlich anders als viele in der Flut der Kalligrafiebücher. Sie hat kaum Alphabete, die man brav nachschreiben oder vielmehr -malen sollte, sondern vielmehr Anregungen, was man alles mit Wörtern, Farben und Buchstaben anfangen kann. So kommt man in eine Art fröhliches Spielen beim Bemalen der Straße oder dem Umgestalten eines alten Tischs. Das hat mich angeregt und mir Freude gemacht, die „einfach machen“ Stimmung kommt gut rüber. Für mich ist es ein wunderbares Buch zum Ausleihen, von dem ich mich gerne habe inspirieren lassen. Als dauerhafter Bewohner eines eigenen Bücherregals hat es mir dann aber doch zu wenig praktische Anleitung.
Diese Graphic Novel ist alles andere als ein Leichtgewicht. Es handelt sich um die Adaption eines Romans von Pierre Lemaitre mit dem gleichnamigen Titel.
Es sind die letzten Tagen des ersten Weltkriegs, wo natürlich die französischen Soldaten (genauso wie jeder andere es auch getan hätte) vor allem an die Heimkehr denken. Leider ist es auch eine Zeit, in der man sich als Leutnant noch einen Heldenstatus verdienen könnte. Und so kommt es, dass die Hauptfiguren der Graphic Novel Edouard und Albert verwundet werden und letztlich im Lazarett landen. Edouard hat sein Unterkiefer verloren und kann nicht mehr sprechen. So behilft er sich mit Theatermasken. Albert kommt einigermaßen heil davon.
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