Auf Sciencemag.org findet sich folgende Graphik:

 

Und dazu gibt es einen Spiegel online Artikel.

Die neuere Forschung will demnach herausgefunden haben, dass das Nichthaben eines Kindes eine beträchtliche Menge an CO2 einsparen soll.  Das schlägt laut der Studie von Seth Wynes und Kimberly Nicholas andere Umweltaktionen wie das Nichtbesitzen eines Autos und das Vermeiden von Flügen oder gar das Recyclen bei weitem.

Die Werte sind natürlich Durschnittswerte. Der Durchschnittsmensch produziert eine bestimmte Anzahl Emissionen, genauso wie der Durchschnittsautobesitzer durch sein Vehikel einen Durchschnittswert produziert. Dass es genau diesen Menschen nicht oder höchstens rein zufällig hie und da gibt, versteht sich von selbst.

Auf die Studie hin wurden laut Spiegel online Stimmen laut, zum Beispiel von einem Geobiologen, der meint, dass es zynisch sei, so etwas zu veröffentlichen. Ich glaube „zynisch“ heißt in diesem Zusammenhang, man solle auf keinen Fall solche Zahlen veröffentlichen. Das verstehe ich nicht. Unser Leben besteht die ganze Zeit aus Abwägungen. Warum sollte man nicht auch abwägen dürfen, ob man (unter anderem) aus Klimagründen auf Kinder verzichtet? Und warum darf die Allgemeinheit nicht darüber informiert werden? Eigene Schlüsse ziehen kann ja dann immer noch jeder selbst. Und Interpretationsspielraum und damit Platz für Philosophie und Ethik gibt es auch noch genug.

Nun kommt es freilich darauf an, wie jeder Mensch lebt- jeder Einzelne kann sich ja entscheiden, klima- und umweltfreundlicher zu leben oder eben nicht. Und so könnte ein Kind zum Vorbildklimaschützer werden. Zudem ist es sicher ausgesprochen selten der Fall, dass jemand gänzlich auf Kinder verzichtet, nur weil er dem Klima einen Gefallen tun will.  Vermutlich hat man einen starken Kinderwunsch und lässt sich dann davon auch nicht beirren.  Wenn nicht, kann es jedoch ein weiterer guter Grund sein, sollte man sich in der Lage befinden, befragt zu werden, wann  denn nun endlich der Nachwuchs ansteht oder warum man keinen habe. Oder man entscheidet sich für ein Kind und nicht für mehrere. Ich finde weder die Würde des Menschen angetastet noch andere schrecklich unmoralische Elemente in der bloßen Studie und bin froh, dass Forschung auch solche Fragen behandeln darf.