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Andrea Potzlers Vor-Allem-Bücher-Seite

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„Wirbelsturm“ von Roland Burkart

Ein Badeunfall krempelt das Leben von Piedro komplett um. Durch einen Sprung in den See stößt er mit dem Kopf hart auf und bleibt danach Tetraplegiker. Ein Schicksal übrigens, das er mit seinem Autor teilt.

Die Geschichte Piedros ist vermutlich eine, die viele erzählen könnten- aber eben nicht so. Es geht um den Alltag im Rollstuhl, um die Gedanken und die Menschen, die ihn begleiten. Er hat natürlich mit seinem Leben zu kämpfen, er fragt sich, ob es nicht doch einen medizinischen Fortschritt, irgendeine Pille geben könnte, die ihm seine frühere Bewegungsfreiheit zurückgibt. Trotzdem bleibt eine große Leichtigkeit und Akzeptanz.

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„Die Stille meiner Worte“ von Ava Reed

Seit die Zwillingsschwester Izzy des Teenagers Hannah bei einem Autounfall gestorben ist, spricht sie nicht mehr. Die Einsamkeit und Trauer, aber auch Schuldgefühle haben sie überwältigt. Das einzige, was Hannah Halt gibt, sind Briefe, die sie Izzy schreibt und dann verbrennt. In einem Sommercamp lernt Hannah Levi kennen, der unbedingt mehr über das traurige Mädchen erfahren will und sie auch ohne Worte versteht.

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„To Siri, with Love“ von Judith Newman

Judith Newmans Sohn Gus ist, anders als sein Zwillingsbruder Henry, Autist. Bekanntermaßen tun sich Autisten oft leichter mit Maschinen als mit Menschen und so kommt es zu Newmans Liebeserklärung an Siri, die freundliche Computerstimme, die alles zu wissen scheint und zahllose Dinge auf Befehl in Gang setzt. Vor allem wird sie anders als seine Familie der Fragen von Gus nie müde.

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„Ein Freitod“ von Steffen Kverneland

Ein gesichtsloser Mann in Uniform. Dazu der Titel „Ein Freitod“. Es könnte einfach eine düstere, frei erfundene Geschichte sein. Die Geschichte eines Gesichtslosen, der sich das Leben nimmt eben.

Steffen Kverneland (*1963) erfindet in seiner Graphic Novel aber nichts, er erzählt von seinem Vater und dessen Suizid. Schon auf den ersten Seiten taucht so das gleiche Bild des Vaters in Uniform nochmals auf, diesmal aber mit einem breiten Lächeln. Kverneland ist selbst Vater geworden und denkt zurück an die Zeit als er achtzehn war und der Vater sich das Leben nahm- er wartete bis seine beiden Söhne erwachsen waren.

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„Weiblich, dynamisch, verpeilt. Mein Leben und ich“ von Agustina Guerrero

Agustina Guerrero legt hier ein visuelles Tagebuch vor, in dem sich viele von uns vermutlich leicht wiedererkennen werden können. Sehr auf den Punkt, immer selbstironisch gewinnt sie allem eine Seite ab, die mich zum Lächeln und Lachen gebracht hat. Sie beschreibt all die kleinen Peinlichkeiten vom Frauenarztbesuch zum Pickel im blödesten Moment, über Mundgeruch und Speckröllchen, aber auch von den Kleinigkeiten, die ihr Freude machen: der frisch gewaschene Pyjama, das gemeinsame Schweigen und dass ihr Freund ihr gleich alle Blumen bringt, weil er nicht mehr wusste, welches ihre liebsten sind. Sie stellt sich selbst als rosawangige Person im Streifenshirt dar, der man immer sofort die Stimmung ansieht. Freude, Wut, Entsetzen- alles da. Für Tage, an denen es nicht so läuft, ein wunderbarer Begleiter, um wieder humorigen Abstand zum eigenen Leben zu kriegen.

16 Euro, Insel Taschenbuch

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