Seit die Zwillingsschwester Izzy des Teenagers Hannah bei einem Autounfall gestorben ist, spricht sie nicht mehr. Die Einsamkeit und Trauer, aber auch Schuldgefühle haben sie überwältigt. Das einzige, was Hannah Halt gibt, sind Briefe, die sie Izzy schreibt und dann verbrennt. In einem Sommercamp lernt Hannah Levi kennen, der unbedingt mehr über das traurige Mädchen erfahren will und sie auch ohne Worte versteht.

Das Buch habe ich im Rahmen meiner nicht ganz so geheimen Leidenschaft des Jugendromanverschliegens gelesen. Das Buch ist schnörkellos, es liest sich wie so viele Jugendbücher fast wie ein Krimi- man möchte wissen, wie es weitergeht und warum sich manche Menschen so verhalten wie sie es tun. Und natürlich ist da die große Frage, woran Izzy gestorben ist. Zu all dem kommt eine Liebesgeschichte.

Ich bin nicht ganz sicher, warum all das mich nicht so gefesselt hat, auch wenn ich es kaum weggelegt habe. Ich habe dann doch immer wieder vor allem quergelesen und mich nach den pfiffigeren Dialogen und komplexeren Charakteren der Anne Freytag gesehnt und mich über die Psychologie der Eltern von Hannah und Izzy gewundert, dies sich mir nicht ganz erschlossen hat. Die beiden doch wichtigen Figuren sind mir etwas blass geblieben. Das Buch hatte für mich keine überraschenden Wendungen, auf die ich gehofft hatte und wirkte mir ein wenig nach einem Konstrukt heruntergeschrieben.

Trotzdem ist es ein Buch, das zur Sache geht, mit einem tragischen Tod, der Überwindung eines riesigen Schmerzes und Figuren, die nicht nur heil sind, aber sich doch immer wieder von ihrer besten Seite zeigen. Ein Buch, das sich gut lesen lässt und Freude macht, aber für mich nicht zu den absoluten Glanzstücken der gegenwärtigen Jugendliteratur zählt.