Es ist eine Geschichte, die gerade jeden Tag passiert. Ein Mädchen ist auf einem viel zu kleinen, überfüllten, maroden Kahn auf der Suche nach einem besseren Leben- weg von Krieg, Gewalt und Zerstörung. Sie will sein wie die Heldin Zenobia, von der die Mutter erzählt hat: stark und unverletzbar. Verstecken hat sie immer mit der Mutter gespielt und daran erinnert sich das kleine Mädchen auf der Überfahrt. Doch sie wollte immer gefunden. „Das Meer ist gewaltig und leer. Niemand kann mich hier finden“ – heißt es dagegen auf dem Klappentext.

Das Buch ist herzzereißend- es braucht nicht viele Worte, nur ein paar Farben und klare Striche, Licht und Schatten, offene, große Gesichter, die einen fragend anschauen. Das braune, düstere Land, das umgebende Meer- alles ist im Grunde einfach gehalten und trifft einen direkt und ohne Umschweife.

Wer es sonst schafft, die Schicksale der Flüchtlinge zu verdrängen, kommt mit diesem Buch nicht aus. Nur ein mögliches Einzelschicksal, das sich so oder so ähnlich täglich tausendfach vor den europäischen Grenzen ereignet.

bahoe books, 18 Euro